Der Gebäudekomplex des Weinhaus Uhle liegt auf einem Grundstück zwischen Schusterstraße und Erste Enge Straße unweit des Schlosses. Bereits 1751 ernannte Herzog Christian Ludwig II. das Weinhaus Uhle zum Hoflieferanten.

Konstruktion und Kubatur

Das Gebäude zur „1. Enge Straße“ ist als dreigeschossiger, verputzter Massivbau über längsrechteckigem Grundriss errichtet. Durch die im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss abgerundete Ecke öffnet sich der Bau zum Straßenraum und nimmt Bezug zu beiden Straßen. Der abwechslungsreich gestaltete Bau entstammt der Formensprache der Reformarchitektur, die ihn neben dem Landeshauptarchiv als einen der seinerzeit modernsten Bauten des Residenzensembles Schwerin auszeichnet.

Das viergeschossige angrenzende Gebäude an der Schusterstraße ist geprägt von einer neoklassizistischen Putzfassade, welche Ende des 19. Jahrhunderts entstand. Die kräftig profilierten Gesimse und Friese mit Zahnschnitt zieren die sechsachsige Fassade.

Die Haustür entstammt, wie der dahinter gelegene Flur, einer frühen Umbauphase im 20. Jahrhundert. Im Oberlicht weist eine Weinlaubkonsole auf die Nutzung des Hauses als Weinhandlung hin. Das Gebäude wird weiterhin als Weinhandlung, Restaurant und Hotel genutzt.

Das Dach des Gebäudes zur Schusterstraße ist als flach geneigtes Satteldach ausgebildet, das des Eckgebäudes als ziegelgedecktes Mansardendach.

Innenraum

Die Grundrissstrukturen sind weitgehend erhalten, ebenso ein Großteil der Innenausstattung. Diese verweist auf die verschiedenen Nutzungsphasen. Die historischen Gasträume im Erdgeschoss mit hölzerner Wandvertäfelung und einer tonnengewölbten Decke sind ebenso eindrucksvoll wie der sogenannte Rittersaal im 1. Obergeschoss. Die aufwendige Wand- und Deckengestaltung ist im Stil der Neorenaissance gehalten und durch Felder mit Stuckrahmung gegliedert. Die Bleiglasfenster sind mit den Mecklenburger Städtewappen versehen.